Das krasseste, verrückteste und schönste
Abenteuer meines Lebens habe ich dieses Wochenende in Arizona erlebt. Aber dazu
kommen wir später. Am Montag waren Celin, Lisa und ich bei Ronja. Wir haben das
Zelt schon einmal versucht aufzubauen und die anderen sind auf Pokémon Suche im
Park gegangen :D Dienstags sind Ronja und ich zu Target gefahren, um uns für
den anstehenden Trip mit Lebensmitteln einzudecken. Dinner gab es danach im In
n' Out. Am Mittwoch habe ich mit Celin beim Starbucks gechillt und Donnerstagabend
ging es dann auch schon los Richtung Vegas. Der Flieger hob um 10:45 Uhr ab,
sodass wir gegen Mitternacht ankamen. Ronja wollte gerne noch ein wenig über
den Strip laufen, da es ihr erstes Mal in Las Vegas war. Gesagt, getan. Wir
sind also mit unseren riesigen Rucksäcken und Koffern neben den Leuten, die
gerade auf dem Weg zum nächsten Club waren, gelaufen. Endlich im Stratosphere
Hotel angekommen blieben uns nur noch wenige Stunden Schlaf, da es um 6:00 Uhr los
Richtung Arizona ging. Den Roadtrip starteten wir mit Sonja aus Österreich und
Mirjana aus Italien, die schon einen Tag früher angereist sind. Wir hatten uns
mit der Zeit leider etwas verschätzt und es gab einige Probleme bei der
Autovermietung, sodass die Zeit etwas knapp wurde. Gegen Nachmittag kamen wir
dann beim Lower Antelope Canyon an, für den wir eine Tour gebucht hatten. Wir
wurden in einer Gruppe zum Canyon geführt und mussten über eine Treppe in die
Schlucht hineinsteigen. Es war übrigens so heiß und schwül wie seit 20 Jahren
nicht mehr. Außerdem verriet unserer Tourguide uns noch, dass aufgrund von
Hitze, Übelkeit oder Platzangst im Durchschnitt 12 Leute am Tag die Tour nicht
beenden können, Innendrin war es einfach atemberaubend schön. Innerhalb
Millionen von Jahren hatten immer wieder kehrende Sturzfluten diesen einzigartigen
Zwischenraum geschaffen. Danach ging es weiter zum Horseshoe Bend. Eine weitere
atemberaubende Sehenswürdigkeit Arizonas. Es war leider schon zu spät um noch
die eigentlichen Aussichtspunkte des Grand Canyons zu erreichen, somit
beschlossen wir uns auf dem Weg zu unserem Motel in Ash Fork zu machen. Wieder
eine kurze Nacht, denn der Wetter klingelte um 2:00 Uhr morgens. Eine zweistündige
Fahrt zu dem Indianerreservat Hualapai stand uns bevor. Dort befindet sich am
Ende einer einsamen Straße ein Parkplatz, von dem aus das verrückte Abenteuer
startete. Wir waren so müde, wollten aber dennoch den 10 Meilen Hike antreten.
Der erste Teil bestand darin den steilen Berg herunter zu laufen. Danach ging
es eigentlich nur noch flach weiter durch den riesigen Grand Canyon. Immer
wieder kamen uns Einheimische mit einer langen Reihe von Eseln entgegen, die
Sachen transportierten. Außerdem liefen dort freilaufende Pferde herum. Nach
ca. 4 Stunden erreichten wir das Dorf Supai, welches völlig abgeschottet fernab
der Zivilisation lebt. Dort mussten wir uns in dem Touristen Office anmelden,
für das Camping bezahlen und bekamen Schilder für unsere Taschen und Zelt. Von
da aus waren es noch 2 Meilen zu unserem eigentlichen Ziel, den Wasserfällen.
Als wir den ersten namens Fiftyfoot Falls erreichten wollten wir nur noch eins:
Hineinspringen. Von da an war der ganze Schmerz der letzten 5 Stunden vergessen.
Es gab kleine Wasserfälle, die Whirlpools ähnelten und die wir hochgeklettert
sind. Nach der Erfrischung ging es weiter zu den Havasu Falls, ein Traum eines
Wasserfalls. Es ist wirklich ein kleines Paradies was sich dort mitten im Grand
Canyon, wo man es vermutlich am wenigsten erwarten würde versteckt. Wir haben
auf dem Weg auch andere Hiker kennengelernt, die gerade einen Roadtrip quer
durch die USA hinter sich hatten. Das nächste Ziel war der Camping Platz, wo
wir unser Zelt aufstellten. Der dritte und letzte Wasserfall, den wir an diesem
Tag sehen sollten nannte sich Mooney Falls. Doch der Weg dorthin erwies sich
als recht kompliziert. Von oben musste man über steile Treppen hinabsteigen,
die sich in noch steilere Abhänge und zum Schluss nicht sehr vertrauensvolle
Leitern verwandelten. Außerdem musste man sich noch durch Höhlen quetschen und
alles war ziemlich rutschig. Unten angekommen wurden wir dann wieder von der
Schönheit des größten aller Wasserfälle überwältigt. Dort konnte man ebenfalls
an einem am Seil befestigtem Stock in einen kleineren Wasserfall springen. Ich
kann das Erlebnis gar nicht in Wort fassen, außer dass es der schönste Ort war
an dem ich jemals gewesen bin. Mit seinen intensiven Farben, dem roten Canyon,
die grünen Pflanzen und das intensive Blau des Wassers übertrifft es alles was
ich bis jetzt erleben durfte. Wir haben uns dann schon relativ früh schlafen
gelegt, weil wir einfach nur erschöpft und völlig übermüdet waren. Mitten in
der Nacht hatte uns ein kräftiges Gewitter überrascht, welches über den Camping
Platz wütete. Wir dachten, dass es uns das Zelt wegweht, da wir es nicht am
Boden befestigt hatten. Glücklicherweise ging alles gut und wir konnten noch
einige Stunden bis zum Antritt des Rückweges schlafen. Um 3:00 Uhr morgens in
der Dunkelheit bauten wir unser Zelt ab und machten uns mit den voll bepackten
Rucksäcken auf dem Weg. Die Mischung aus Blasen an den Füßen, Rückenschmerzen,
Muskelkater vom Vortag und Hitze machte den Rückweg wesentlich taffer für jeden
von uns. Gerade auf den letzten Meter, wo es hieß den Canyon hinaufzusteigen
war ich zwischendurch am Ende aller Kräfte. Doch es gab keine andere
Möglichkeit und überraschenderweise erreichten wir den Parkplatz sogar früher
als gedacht nach ca. 5 Stunden. Dieses Gefühl oben anzukommen und den Hike
tatsächlich geschafft zu haben ist unglaublich. Man muss sich wirklich im
Klaren sein, dass man 4 Stunden oder noch länger über Steine und Sand durch den
Canyon klettert und läuft bis man dann im Dorf erst Wasser oder Lebensmittel
bekommen kann. Es ist definitiv kein Kinderspiel! Aber lohnen tut es sich alle
Male und ich kann mir gut vorstellen es noch einmal zu machen. Jedenfalls haben
wir uns dann wieder auf dem nach Vegas gemacht. Unsere Navigation führte uns
über die berühmte Route 66 bis nach Kingman, wo wir einen Halt einlegten. Dort
aßen wir in einem originalen Diner, nachdem wir uns die Tage zuvor nur von
Proteinriegeln und Obst ernährt hatten. Wir kamen dann relativ früh in Vegas
an, sodass wir noch einen Halt beim Las Vegas Zeichen machen konnten. Übrigens
sind wir alle nur noch durch die Gegend gehumpelt, da bei jedem Schritt das
ganze Bein und die Füße schmerzten. Unser Flieger hob um 8:15 Uhr ab und
landete etwas über einer Stunde später in SFO. Dort angekommen hatte uns Lisa
vom Flughafen abgeholt, bevor ich zu Hause direkt ins Bett gefallen bin. Der
Montag wird kein Zuckerschlecken, denn der Muskelkater ist so gut wie
vorprogrammiert.
Neue Woche, neuen Trip in Aussicht! Nächstes
Wochenende werde ich endlich einen schon lange auf meiner Bucketlist stehenden
Punkt abhaken. Dieser liegt in Arizona und ich behaupte mal es ist der
berühmteste Nationalpark der USA. Dafür musste ich dann diese Woche Geld sparen
und mich mit den Aktivitäten zurück halten. Wenigstens ein bisschen :) Am
Dienstag bin ich mit Celin in die Mall und anschließend ins Kino, um den 3.
Teil der Horrorserie "The Purge" anzuschauen. Richtig guter Film!
Mittwochabend haben Ronja und ich den anstehenden Trip geplant, das heißt Flug
gebucht, Auto reserviert etc. Donnerstag war ich schon eher off und habe mich
mit Ronja beim Pool getroffen. Lisa, die an diesem Tag aus ihren drei wöchigen
Florida Urlaub wieder kam, hat uns dann ebenfalls Gesellschaft geleistet. Nach
einem kurzen Abstecher beim Target, wo wir uns mit Pizza und Eiscreme
ausgestattet hatten fuhren wir zu Ronja, um dort den Film
"Dreamhouse" zu schauen. Am Freitag war dann wieder Pool angesagt, da
das Wetter wieder super heiß war. Abends sind Ronja und ich gemeinsam mit der
deutschen Magda in den Club Temple in die City gefahren. Dieser war nicht
besonders gut an dem Tag und wir hatten schon mit einem Reinfall des Abends
gerechnet als wir den Club wieder verließen. Es wurde dann aber doch
noch ziemlich witzig. Ich verrate nur eins: spontane Aktionen sind einfach
immer die Besten. Ich habe dann nachts bei Ronja geschlafen. Am nächsten Morgen
sind wir erst einmal zum (Kater-)Frühstück zu Crepevine gefahren. Danach ging es
wieder zum Pool, wo wir den Nachmittag verbracht haben. Celin und ich haben uns danach noch ein Frozen Yoghurt gegönnt. Am Abend hatte ich meinen
Hosteltern zugesagt auf die Jungs aufzupassen, da sie zum Anlass ihres
Hochzeitstages zum Dinner ausgehen wollten. Sonntags sind Ronja und ich in die Stadt gefahren. Beim Pier 39 haben wir dann Tickets für eine Bustour
quer durch San Francisco gebucht. Zuvor konnten wir noch dem Symphonie Konzert lauschen, welches kostenlos auf einer Wiese am Pier stattfand. Mit dem Bus
haben wir so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeklappert. Fisherman´s Wharf, Union Square,
Civic Center, Painted Ladies, Golden Gate Park, Golden Gate Bridge, Lombard
Street, Chinatown. Und man konnte an vielen verschiedenen Stationen aus
und wieder einsteigen. Wir sind in der Nähe der Lombard Street ausgestiegen und
diese zu Fuß herunter gelaufen. Danach ging es zurück zum Fisherman´s Wharf, um
uns bei In n´Out zu Stärken. Nach dem Bummeln durch die Souvenirläden haben wir
uns wieder auf dem Heimweg gemacht. Bei Ronja zu Hause musste es dann mal
wieder ein Film sein, dieses Mal "A lonely place to die". Ich freue
mich so sehr auf das nächste Wochenende, also bis dahin!
Mittwochmorgen, 4:15 Uhr: klingelnder Wecker
bevor es im Halbschlaf ans Zusammenpacken der letzten Sachen geht. 5:00 Uhr:
Abfahrt zum Flughafen mit zwei übermüdeten und quengeligen Kindern auf den
Rücksitzen. 7:30 Uhr: Abflug Richtung Boston, Massachusetts. So begann mein
zweiter Trip zur East Coast. Am Montag zuvor bin ich noch mit Ronja ins Kino
gegangen, wo wir uns die Filme "The Shallows" und "The secret
life of pets" angeschaut haben (#moviehopping). Dienstags habe ich mich
mit ihr an der Burlingame Ave getroffen, um noch einige Kleinigkeiten zu erledigen.
Zurück zum Boston Trip. Den Flug haben wir relativ gut überstanden. Ich bin es
ja mittlerweile gewohnt mit meiner Hostfamily zu fliegen welches das übermäßige
Gepäck, Stress und die anstrengenden Jungs im Flieger beinhaltet. Im Boston
angekommen liefen uns sofort die Schweißperlen der Stirn herunter. Es war über
30°, aber super schwül, dass es einem fast die Atmung erschwerte. Die
Sommermonate an der Ostküste sind kein Spaß Freunde! Mit unserem gemieteten
Mini Van ging es zum Air BnB Haus und danach zum Dinner in ein Restaurant. Am
nächsten Tag war ich off und hab mich auf dem Weg in die Stadt gemacht. Denn in
Boston gibt es einen der wenigen und ersten Primarks der USA. Nachdem ich dort
einige Dollar gelassen habe wollte ich meiner Mission, die Starbucks Karten
jeder Stadt in der ich war zu sammeln, nachgehen. Diese ist jedoch nach
Besuchen in fünf unterschiedlichen Stores kläglich gescheitert. Am Abend bin
ich dann mit meiner Hostfamily mit zu der Mutter meines Hostdads gefahren, wo
ein Dinner mit einigen Hochzeitsgästen veranstaltet wurde. Am nächsten Tag
hatte das Brautpaar eine Duck Boat Tour organisiert. Diese ging quer durch die
Stadt und auch über den Charles River, da das Fahrzeug gleichzeitig an Land und
im Wasser fahren konnte. Später habe ich für einige Stunden gearbeitet während
meine Hosteltern ausgegangen sind. Am nächsten Morgen bin ich noch ein bisschen
in Cambridge (der Ort, in dem wir hier wohnen) spazieren gegangen und habe noch
Kleinigkeiten für die Glückwunschkarte besorgt, die ich mit Xander gebastelt
habe. Und am Nachmittag ging es dann los zur Hochzeit. Diese fand in der Kirche
des MITs (Massachusetts Institut of Technology) statt und war mit knapp 30
Gästen sehr klein. Wieder eine weitere Herausforderung im Leben mit Kindern.
Während der Zeremonie wollte Zachary natürlich nicht still sitzen bleiben und
Xander hat des Öfteren laut geredet und gelacht. Da bekommt man leider nicht
vieles von der emotionalen Zeremonie mit. Ich bin danach mit den Kids nach
Hause gefahren und habe ihnen Dinner gemacht, sowie sie gebadet und ins Bett
gesteckt. Am nächsten Morgen ging unser Flieger dann auch schon Richtung San
Francisco. Endlich. Ich muss sagen, Boston ist wirklich nicht meine
Lieblingsstadt und deswegen war ich auch nicht so motiviert mir etwas
anzuschauen, da ich beim letzten Boston Trip schon vieles gesehen hatte.
Außerdem war es viel zu heiß und die schwüle Luft machet es einem nicht leicht
sich draußen aufhalten zu wolle. Achja, als wir dann zu Hause ankamen und ich
in meinem Zimmer gechillt habe kam mein Hostdad mit meiner Post herein. Und im
Umschlag befand sich doch tatsächlich mein kalifornischer Führerschein, den ich
vor nicht einmal einem Monat gemacht habe. Damit hatte ich mal so gar nicht gerechnet,
weil ich zuvor schon unter anderem von Celin und Bianca unzählige Geschichten
gehört habe, dass viele den Führerschein nach über einem Jahr immer noch nicht
bekommen haben. Naja ich bin dann wohl eine der wenigen Glücklichen, bei denen
es schnell ging :)